Ein guter Podcast lernt von Hörfunkbeiträgen. Es gibt so viele Merkmale, die beiden gleich ist. Die richtige Konsistenz wird durch das Schneiden und die geeignete Software bestimmt und die Würze ist die Stimme des Sprechers. Die Zutaten sind jedoch auch hier das allerwichtigste und das ist der gut ausgewählte Inhalt.
Ziel des Hörfunkjournalismus ist es den Hörer auf die bestmögliche Weise zu informieren, seine Aufmerksamkeit und sein Interesse zu wecken und ihn am Radio „festzuhalten“. Daher sind O-Töne unabdingbar, sie sorgen für Spannung und Authentizität. Es gilt: Je interessanter die O-Töne sind, desto weniger kommt der Beitrag mit den verschiedenen Texten des Autors aus. Beim Podcast ist es ähnlich, ein Sprecher schafft es kaum den Hörer 40 Minuten in seinen Bann zu ziehen, außer es handelt sich um eine Geschichte mit entsprechendem Dramaturgiebogen.
Auch bei Podcasts können lebendige als Einstieg dienen, originelle O-Töne hingegen gar einen Beitrag abschließen. Während Texte dem Hörer Fakten Nahe bringen und der Text des Autors die verschiedenen Elemente des Beitrags verbindet, vermitteln O-Töne Emotionen. Da der Hörer nicht sehen kann, was im Beitrag passiert ist er schnell verwirrt oder gelangweilt. Doch auch Podcasts müssen dafür sorgen, dass Bilder vor dem inneren Auge entstehen. Daher sind abwechslungsreiche Audio-Beiträge hilfreich, um dem Hörer Abwechslung zu bieten und die Konzentration für den Inhalt zu erhalten. Wichtig ist es, nur gut verständliche, authentische, informative und glaubwürdige Audio-Inhalte zu verwenden. Bei beiden Darstellungsformen gibt es die Möglichkeit der ausformulierten sowie frei gesprochenen Inhalte. Natürlich hängt es immer vom Inhalt bzw Darstellungsform. Im Hörfunk gilt die Faustregel: je kompakter und kürzer die vermittelnde Information, desto wichtiger ist es, im Vorfeld zu wissen was man sagen möchte. Für eine Glosse, ein Kommentar, ein gebauter Beitrag oder Feature schreibt der Journalist für gewöhnlich eine Textvorlage, die auch von einem Kollegen gegengelesen und redigiert werden kann. Dieses Vorgehen ist auch bei Podcasts empfehlenswert. Interviews können jedoch auch ideal in Podcasts eingebunden werden. Hier gewinnt die freie Rede den Hörer wie im Hörfunk eher emotional und kann diesen an den Beitrag binden. Denn das Denken Moderators und Interviewpartners wird beim Sprechen „hörbar“. Das Sprechen klingt natürlicher und authentischer, der Hörer kann die Gedankengänge nachvollziehen. Eine nicht perfekte Formulierung wird häufig mit einem Lachen oder witzigen Zusatzkommentar des Sprechers ausgeglichen, was wiederum den Hörer direkt anspricht. Denken Sie an das Lächeln des Autofahrers beim Zuhören. Wer dennoch stets live und frei seinen Podcast moderieren will, sollte die freie Rede zuvor trainieren. Denn man kann sich inhaltlich und sprachlich verzetteln, zu komplizierte Sätze bilden und zu ausführlich werden oder Gedankenpausen mit „ähs“ füllen.
Setzen Sie auf Features im Podcast
Im Radiojournalismus ist das Hörfunk-Feature angesiedelt zwischen Hörspielkunst und aktueller Reportage. Es handelt sich um einen längeren gebauten Beitrag. Ein Feature zeichnet sich oftmals durch mehr Musik und Geräusche aus, und ist assoziativer bzw. verspielter als ein kurzer Beitrag. Somit handelt es sich um einen Bericht, der zum größten Teil aus Einspielungen verschiedenster Art besteht – ähnlich eines akustischen Films. Ein Podcast entspricht dieser Darstellungsform. Podcasts sollten interessante Geschichten erzählen, nicht als Datensammlung, sondern so lebendig, dass Abstraktes anschaulich und bildlich vorstellbar wird. Dies wird möglich durch ein buntes Spektrum an Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten: O-Töne, Geräusche, Atmosphäre, Musik, Vox Pop und den Textbeitrag des Autors. Ziel ist es, wie bei allen anderen Sendeformaten auch, den Hörer auf die bestmögliche Weise zu informieren, seine Aufmerksamkeit und sein Interesse zu wecken und ihn an den Beitrag zu „fesseln“.
Wie bei einem Feature hat der Podcaster viele zusätzliche Möglichkeiten, komplizierte Themen und Zusammenhänge verständlicher zu machen. Der Wechsel zwischen verschiedenen Stilmitteln, Stimmen und Geräuschen verhindert, dass die Konzentration des Hörers zu schnell nachlässt. Denn es regt die Phantasie des Zuhörenden an, bindet ihn emotional und lässt Bilder vor seinem inneren Auge entstehen. Nicht ohnehin kommt der Auswahl von O-Tönen im Hörfunk besondere Bedeutung zu. Bei der Erstellung von Podcasts ist die Zusammenarbeit mit Verlagen empfehlenswert, die selbst über ein Aufnahmestudio verfügen. Alternativ gibt es Dienstleister, die nach Textvorlage einen Podcast erstellen. Sollten diese nicht mit einem professionellen Sprecher arbeiten macht der Klick in eine Sprecher-Datenbank Sinn, wie beispielsweise voicebase .