Corporate Blogs spiegeln die Seele des Unternehmens wieder. Sofern das Unternehmen eben diese hat. Auch Blogs bedürfen der Leidenschaft von Menschen, die hinter dem stehen, was sie da schreiben. Tatsächlich haben die Firmen, die etwas zu sagen haben einen Blog. Und wer hat das nicht?
Das dachten sich so einige Kommunikationsexperten und starteten los. Konnte man früher sich darauf verlassen durch mehrmalige Firmenerwähnung in einer Pressemitteilung deutlich zu machen, was man mit dem Gesagten bezweckt, kann Der Corporate Blog schon zur Herausforderung werden.
Bei Facebook ist bereits klar: Freunde kann man kaufen. Kommentare nicht. Und so ist das auch beim Bloggen.
Deshalb sei zu folgenden Punkten geraten:
Für wen schreibe ich? Grenzen Sie die Zielgruppe ein
Gebe Sie ihrer Firma ein Gesicht, schließlich verbringen sie täglich viel Zeit miteinander, der Leser nicht.
Wer sind Sie eigentlich? Ja nehmen Sie eine Rolle ein, beispielsweise der Aufklärer, der Problembeseitiger oder einfach nur der Held/in.
Über was soll geschrieben werden? Bei Betrachtung bestehender Corportae blogs mit hoher Interaktionsrate lassen sich die folgenden Themen nach Priorisierung ausmachen:
- Hintergründe zum Unternehmen
- Persönliche Erfahrung aus unterschiedlichen Perspektiven der Mitarbeiter
- News
- Information zu Produkten und Dienstleistungen
- Nützlichen und Ratschläge
- Lokales bzw. regionale Themen aufgreifen
Seien Sie bitte witzig, nicht fade. Liest sich der Beitrag wie ein Bericht, lief was schief.
Mut schafft Aufmerksamkeit, nicht Anpassung. In Blogs wird mehr verziehen, als sie denken aber bitte alles positiv ausstrahlend auf Ihr Firmenimage. Die Angst hält viele zurück. Aber ein Shitstorm wartet nun mal nicht hinter jeder Ecke und überall wo Sie kommunizieren- so auch im Netz- wird eine Reaktion erzeugt. Negative gehören hier auch dazu und es gibt Fachleute, die helfen Ihnen damit umzugehen.
Die Häufigkeit ist wichtig! Nehmen Sie mich als Negativ-Beispiel. Nicht wie ich selbst unregelmäßig schreiben, sondern regelmäßig zweimal die Woche oder zumindest wöchentlich einen Beitrag veröffentlichen. Routine schafft Vertrauen.
Denken Sie an die Deutsche Sensibilität mit den Daten und handeln Sie entsprechend. Spricht Social-Share-Buttons , also die bunten Kästchen, mit denen man Artikel zum Beispiel auf Facebook oder Twitter weiterverbreiten kann, sind eine feine Sache. Unschönes Detail jedoch: Nur bitte achten Sie darauf auch die zu verwenden, die dem deutschen Datenschutzrecht entsprechen.
Die Realität spricht für sich, es lohnt sich immer anzufangen. Noch immer ist dieser Kanal neu. Faktisch bloggt hierzulande nämlich nur jedes zweite DAX30-Unternehmen. Entweder auf einer eigenen Domain (Continental, Henkel), oder über eine Subdomain verlinkt zur Hauptseite des jeweiligen Unternehmens. Letzteres soll natürlich der Platzierung in Google besonders schmeicheln. Meist steht das sogenannte Employer Branding im Vordergrund. Also ein sympathisieren bei den neuen und potentiellen Interessenten am Unternehmen. So ist schon jeder zweite DAX-Unternehmensblog (43 Prozent) ein Karriereblog (Allianz, Bayer, Continental, Fresenius, Lufthansa, Azubiblog/ThyssenKrupp).
Mit dem richtigen Audit und Themenplan sollte die Fahrt losgehen. Schließlich wollen Sie doch nicht zu denen gehören, die sich drücken und irgendwelche Blogger Sponsoren, obwohl diese thematisch nichts mit ihnen zu tun haben. Lustige Geschichten hierzu gibt es einige, nicht nur in Berlin werden diese gerne unter Onlinern erzählt, noch besser ist hierfür: sie haben auch noch Wiederholungscharakter